Aarau, das attraktive Zentrum im Mittelland

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Aarau ist geprägt durch die verkehrsbefreite, lebendige Altstadt mit vielen Cafés, Bars und Clubs, die nun auch sonntags Flanierende anziehen. Hinzu kommt der aufgewertete Aareraum mit attraktiven Restaurants zum Verweilen. 2022 wird eine dritte Aarebeiz hinzukommen. Ende Jahr freuen wir uns auf die Eröffnung der toll ausgebauten Alten Reithalle als Theater und Musikhaus. Weitere Projekte sind in der Pipeline: Das Kulturhaus Kiff für Junge und Junggebliebene und die Basket- und Tennishalle auf der Obermatte am Stadtrand.

Mit einer sorgfältigen Stadtentwicklung wurden architektonisch hochstehende Neubauten realisiert, wie beispielsweise das Kunsthaus und das Stadtmuseum sowie der Bahnhof. Die neuen Wohnquartiere in der Aarenau und in Aarau Rohrordnen  sich gut ins gewachsene Stadtbild ein. Nach der positiven Abstimmung 2019 wird im Torfeld Süd in den nächsten Jahren mit dem Stadion und den vier Hochhäusern auf einer Industriebrache ein weiteres Quartier mit hoher Lebensqualität entstehen.

Aarau war in den letzten 12 Jahren Austragungsort von grossen Volksfesten wie dem Eidgenössischen Jodlerfest, Schwingfest, Schützenfest und Volkmusikfest. 2019 war Aarau die Turnhauptstadt und beherbergte während 10 Tagen das alle 6 Jahre stattfindende Eidgenössische Turnfest; mit 70‘000 Turnerinnen und Turnern der grösste Breitensportanlass der Schweiz.

Aarau ist mit seinen vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten und guten Verkehrsanbindungen ein attraktives Zentrum im schweizerischen Mittelland zwischen den grossen Zentren Zürich, Basel, Bern und Luzern. 2014 wurde die Stadt mit dem Wakker-Preis ausgezeichnet, als Anerkennung für die vorbildliche Stadtentwicklung zwischen Bewahren und Aufbruch. Im Bilanzranking konnte sich die Stadt 2019 vom 6. sogar auf den 5. Platz der attraktivsten Schweizer Städte verbessern. Kehrseite der Medaille: Hohe Boden– bzw. Liegenschaftspreise, vergleichbar mit jenen der Gemeinden an der Kantonsgrenze zu Zürich.

Mit der Ablehnung des „Zukunftsraums Aarau“ , dem Fusionsprojekt mit den umliegenden Gemeinden, wurde leider eine weitere Stärkung des Zentrums verpasst. Damit ist der Bedarf nach engerer regionaler Zusammenarbeit keinesfalls vom Tisch. Täglich zeigen sich Grenzen überschreitende Probleme, die eine engere Kooperation verlangen. Das Klima macht vor der Gemeindegrenze nicht Halt. Der Stadtrat will deshalb den Kontakt mit den umliegenden Gemeinden trotz dieser Ablehnung intensivieren.

Mehr bezahlbarer Wohnraum

Für ein urbanes, gut erschlossenes Zentrum stehen folgend zentrale Fragen im Zentrum4: Wie schafft man in bereits überbauten Zonen zusätzlichen Wohnraum  für die erwartete Bevölkerungszunahme? Und das zu bezahlbaren Preisen?

Aarau hat bereits früh gute Erfahrungen gemacht mit verdichteten Wohnquartieren. Die in den 1970er Jahren realisierte Überbauung Telli bietet Platz für über 2500 Bewohner*innen. Das Quartier bietet günstigen Wohnraum, einen aktiven Quartierverein und damit eine hohe soziale Durchmischung.

Nach jahrelangen Diskussionen in der Bevölkerung trat 2020 die neue Bau- und Nutzungsordnung (BNO) in Kraft. Sie ermöglicht, dass in den vier Quartieren Kasernenareal, Telli, Torfeld Nord + Süd der Wohnraum weiter verdichtet wird, indem auch Hochhäuser gebaut werden können. Damit entsteht weniger Pendelverkehr, da für die über 30‘000 Arbeitsplätzen in der Stadt entsprechend viel Wohnraum zur Verfügung steht. Die Verdichtung in bestimmten Stadtgebieten entlastet die übrigen Quartiere, wo nur eine massvolle Entwicklung in diese Richtung geplant ist.

Die geplante  Wohnraumstrategie wird ein Instrument zur Verfügung stellen, das eine bessere Planung der Wohnraumentwicklung in der Stadt ermöglichen Ziel ist eine gute soziale Durchmischung in den Quartieren, Im Torfeld Süd beispielsweise  wird der Investor angehalten, 20% genossenschaftlichen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Die Stadt hat mit dem Kauf der Walthersburg mit 59 bezahlbaren Wohnungen selber die Initiative ergriffen. 

In diesem Zusammenhang darf die Rolle der Ortsbürgergemeinde auf dem Wohnungsmarkt nicht vergessen werden. Zusammen mit der Einwohnergemeinde vermietet sie über 400 Wohnungen. In der Aarenau werden ab 2021 weitere attraktive Familienwohnungen gebaut. Ich unterstütze die aktive Wohnpolitik der Stadt, weil sie sich positiv auf das Mietzinsniveau auswirkt.

Die Ökologie steht im Zentrum

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Aarau ist sich der ökologischen Herausforderungen bewusst und hat bereits gehandelt: Die Klimastrategie will mit zahlreichen Massnahmen sicherstellen, dass Aarau die Ziele des Pariser Klimaabkommens „Netto Null CO2 bis 2050“ erreicht. Dabei spielt die Erneuerung des Kraftwerks der Eniwa eine wichtige Rolle.  Die städtische Verwaltung will mit gutem Beispiel vorangehen und diese Massnahmen bereits bis 2040 umsetzen.      Der Stadtrat wird noch dieses Jahr dem Einwohnerrat ein erstes Paket mit konkreten Massnahmen vorlegen. 

Aarau verfügt als Pilotgemeinde des Kantons neu über sogenannte Klimakarten. Sie sind sehr wichtig für die Stadtplanung . So können Hitzeinseln und Kaltluftströme erkannt und geeignete Massnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel das Pflanzen von Bäumen und die Positionierung der Gebäude.

Mit dem 2020 verabschiedeten Biodiversitätskonzept will der Stadtrat die Auenstadt Aarau stärken. Die sie umgebenden Auenlandschaften bieten Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Jede achte Tierart in der Schweiz ist zwingend auf Auen angewiesen. Die Stadt trägt damit eine grosse Verantwortung für diesen Lebensraum. Aber auch das Siedlungsgebiet ist inzwischen für die Natur zu einem wichtigen Rückzugs- und Ersatzlebensraum geworden. Mit zahlreichen Massnahmen will der Stadtrat der fortschreitenden Versiegelung des Bodens, der Zerschneidung der Lebensräume, der Wasser- und Luftbelastung und den Lichtimmissionen entgegenwirken und das grosse ökologische Aufwertungspotential nutzen.

Intelligente Mobilität hat vor allem zwei Füsse und zwei Räder

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Schafe

Rund 50 % des CO2-Ausstosses wird durch die Mobilität verursacht. Mit dem Velo- und Fusswegkonzept soll der nicht-motorisierte Verkehr in Zukunft gefördert werden. Direkte Velowege, wie zum Beispiel die neu gebaute Route vom Bahnhof nach Rohr, machen das Velo zu einem sicheren und attraktiven Verkehrsmittel.

Mit der Erarbeitung der Strategien und Konzepte hat Aarau wichtige Grundlagen erarbeitet. Jetzt geht es darum, diese konsequent umzusetzen. Ich freue mich auf diese Herausforderung.

Mit den Tagesschulen geht es voran

Mein Aarau - Hanspeter Thür

Die zunehmende Berufstätigkeit beider Elternteile hat zur Folge, dass der Bedarf an Kitas steigt. Zusätzlich müssen wir unbedingt darüber nachdenken, Tagesschulen einzuführen. Eine Elternbefragung und zwei Veranstaltungen 2019 und 2020 zeigten deutlich, dass mehr Kita-Plätze und Tagesschule ein grosses Bedürfnis sind. Die Einwohnerräte von Aarau und Buchs haben entsprechende Postulate überwiesen Die nötigen Kredite für die  die Ausarbeitung der Entscheidungsgrundlagen sind beschlossen worden. 2022 dürfte in den Einwohnerräten von Aarau und Buchs über die Einführung entschieden werden und anschliessend eine Volksabstimmung stattfinden. Der frühestmögliche Start ist das Schuljahr 2023/24.

Kultur ausbauen und Freiräume schaffen

Mit der in diesem Herbst eröffneten Reithalle erhält Aarau ein Theater- und Konzerthaus mit grosser Ausstrahlung. Dieses Werk war nur realisierbar, weil viele Akteure am gleichen Strick zogen und sich neben Kanton und Stadt auch private Geldgeber stark engagierten. Einzigartig ist, dass sich drei Theaterveranstalter (Theater Tuchlaube, Theatergemeinde und Fabrikpalast) zusammenschlossen, ihre Kräfte bündelten und gemeinsam mit aargovia philharmonic die Bevölkerung von diesem tollen Projekt begeistern konnten. Ich freue mich auf die Belebung des städtischen Kulturlebens.

Eine wichtige, vergleichbare Zukunftsinvestition steht für die Jungen an: Nach mittlerweile 30-jähriger Zwischennutzung steht das KIFF vor einem gewaltigen Schritt. Das schweizweit bekannte Haus für zeitgenössische Konzerte sucht nach dem jahrzehntellangen Provisorium in der Futtermittelfabrik eine definitive Heimat auf dem gleichen Grundstück.. Der Architekturwettbewerb wurde bereits erfolgreich durchgeführt. Momentan wird das definitive Projekt erarbeitet. Der Stadtrat und der Kanton haben bereits in Aussicht gestellt, sich mit jeweils rund 10 Millionen Franken am Bauvorhaben zu beteiligen. Zusätzlich hat die Kantonalbank Aarau, wie schon bei der Reithalle, 2 Millionen Franken versprochen. Nächstes Jahr wird der Stadtrat, der Einwohnerrat und das Stimmvolk über das Vorhaben entscheiden. Für ein «Ja» an der Urne braucht es noch viel Überzeugungsarbeit, worauf ich mich sehr freue.

Darüber hinaus braucht es weitere Freiräume für eine nicht-kommerzielle Nutzung für junge Menschen. Das KIFF startete in Räumlichkeiten der ehemaligen Futterfabrik, welche die Besitzer damals befristet zur Verfügung stellte. Ein weiteres Beispiel für Freiräume ist der Prozessor, ein Projekt zur Förderung der Kreativität und Austausch mit öffentlich zugänglichen Werkstätten in dem nicht mehr genutzten Eniwa-Gebäude an der Erlinsbacherstrasse. Die Stadt unterstützt das Projekt finanziell.

Beide Beispiele zeigen, dass Zwischennutzungen langfristig wichtige Aktivitäten ermöglichen. Daraus können dauerhafte Institutionen entstehen. Daher misst der Stadtrat dem Thema der Zwischennutzung grosse Bedeutung bei. Er erarbeitet derzeit ein Konzept, das die Rolle der Stadt klären soll. Im Torfeld Süd prüft die Stadt, inwieweit eine temporäre Nutzung des Geländes realisiert werden kann.

Aarau auf dem Weg zum Ausländerstimmrecht

Engagiert - Hanspeter Thür

Die Stadt will  die ausländische Wohnbevölkerung aktiv am politischen Geschehen  beteiligen . Dazu gehört das Stimm- und Wahlrecht auf Gemeindeebene. haben. Beim Kanton sind Vorstösse eingereicht worden, welche das aktive Wahl- und Stimmrecht auf kommunaler Ebene für niedergelassene Ausländerinnen und Ausländer ermöglichen wollen. Diese Bestrebungen werden von der Stadt aktiv unterstützt.

Unabhängig davon, ob auf kantonaler Ebene die gesetzlichen Grundlagen vorhanden sind, kann auf kommunaler Ebene mit der Einführung einer Ausländermotion und Ausländerbeiräte die Partizipation der ausländischen Wohnbevölkerung verbessert werden, wie das im Projekt Zukunftsraum vorgesehen war.